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Beobachtung der Kreuzkröte, Bufo calamita, auf der Insel Sylt

Im Frühjahr 2009 und 2010 hatten wir ein paar Tage Urlaub auf der Insel Sylt verbracht. Bei Temperaturen um die  6° - 10°C  hatten wir kein ideales Badewetter, denn die Nordsee wird um diese Jahreszeit im März auch nicht mehr als 4°C Wassertemperatur haben. Auch der häufige Regen in den Nachmittags- und Abendstunden lies keine Sehnsucht nach Strand und Sonne aufkommen, aber für lange Wanderungen am Strand war das Wetter ausreichend gut.

 

Aus dem Urlaub 2009 war mir bekannt, dass im Nordteil der Insel am Anfang des Ellenbogens einen guten Bestand an Kreuzkröten gibt. Da kam uns das Wetter im letzten Jahr genau zur richtigen Zeit, es war kalt, regnerisch und dunkel, ideale Bedingungen um Kröten in den Abendstunden zu beobachten. Nach GROSSE 2006,  befinden sich auf Sylt möglicherweise die größten deutschen Kreuzkröten-Vorkommen. Die Kreuzkröte ist kleiner als die Erdkröte, Bufo bufo, Typisches Erkennungsmerkmal ist der gelbe Längsstrich auf dem Rücken. Die Männchen haben eine große Schallblase. Auch die Art der Fortbewegung ist typisch für die Kreuzkröte, sie springt nicht wie die Erdkröte, sondern sie läuft. An den Wasserpflanzen sieht man die zweireihigen langen Laichschnüre.

 

Auf den Wegen in den Dünen konnten wir sie im Strahl der Taschenlampe sehen, wie kleine Mäuse liefen sie auf ihren vier Beinen auf den Wegen. Die Erdkröten hingegen machten kurze Sprünge. In den Dünenlandschaften der Insel befinden sich zahlreiche Tümpel, die im Frühjahr mit Wasser gefüllt sind. Aus diesen Tümpeln in den Dünentälern konnten wir die Rufe der Männchen schon von weitem hören. Jedoch aus den Tümpeln auf dem Weideland der Schafen waren keine Krötenrufe zu hören, wahrscheinlich war hier die Eutrophierung zu stark.

 

Es bleibt zu hoffen, dass die Vernunft der Viehzüchter, der Urlauber und der Behörden so weit ausgeprägt ist, dass diese Biotope erhalten und von jeglicher Störung verschont bleiben.

 

 

Eckhard Stange

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